Spiritualität und Mystik

In unserer völlig nach Äusserlichkeiten orientierten Welt leiden immer mehr Menschen daran, dass sie von ihrer Seele abgeschnitten sind. C.G. Jung hat diesen Zustand eine „fakultative Neurose“ genannt, und meint dazu:

„Diese Opfer der seelischen Spaltung unserer Zeit sind blosse ‚Fakultativneurotiker‘, von denen das anscheinend Krankhafte in dem Moment abfällt, wo die Lücke, die zwischen dem Ich und dem Unbewussten klafft, geschlossen wird.“

Weiter hat er uns gezeigt, dass der tiefste Aspekt unserer Psyche einem innerlich erlebten, von jeder Konfession unabhängigen Gottesbild entspricht. Es stellt sich daher mehr und mehr die Aufgabe, diese innere Göttin wieder zu finden. Mithilfe meiner eigenen, vierzigjährigen Erfahrung, mit imaginativen Übungen und mit der Deutung “Grosser Träume” helfe ich meinen Klientinnen und Klienten in eine zutiefst individuelle Beziehung mit dieser inneren Göttin hineinzuwachsen. Eine solche Mystik dient zugleich dem Aufbau des Hauchkörpers (subtle body) für ein individuelles Leben nach dem Tod. Vgl. auch Träume über das Nachtodleben und Neue Mystik und das Leben nach dem Tod.

Die moderne Mystikerin und der moderne Mystiker nehmen somit ihre „Grossen Träume“ zum Anlass, sich mit dem individuellen inneren Gottesbild auseinanderzusetzen. So wachsen sie in eine intime Beziehung mit der inneren Göttin und/oder dem inneren Gott hinein. Ein sehr schönes Beispiel findet sich in Vision und vegetative Empfindung vom Propheten Muhammad.

Des öfteren erleben diese Menschen auch, dass sie diese göttliche Instanz in ihrem Körper spüren. Dann sollte die Beschäftigung mit dem inneren Gottesbild auch auf diesen ausgedehnt werden. Es handelt sich dabei aber nicht um den grobstofflichen Körper, sondern um das, was Paracelsus den Astralkörper und andere hermetische Alchemisten den feinstofflichen Körper (subtle body) genannt haben. Er wird durch Konzentration auf die tantrischen Chakras mithilfe meiner Methode der Körperzentrierten Imagination oder Symptom-Symbol-Transformation erfahren.

Ein Beispiel für diese Annäherung an den defizierten Körper, das mich heute noch intensiv berührt, ist jenes einer Patientin mit Multipler Sklerose. Durch das Akzeptieren des Hauchkörpers wurde sie gleichzeitig geheilt.

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